Diabetes mellitus in der Lebensversicherung

Mit einer Lebensversicherung sorgst Du finanziell für Deinen Tod vor. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Tod durch eine Erkrankung, das Zusammenspiel mehrerer Erkrankungen oder durch einen Unfall hervorgerufen wird. Somit zahlt die Versicherung grundsätzlich auch im Falle des Versterbens an einem diabetischen Schock oder an Spätfolgen eines Diabetes. 

Grundsätzlich meint, dass es auch Ausnahmen gibt. Wurde eine Hypoglykämie zum Beispiel durch eine falsche Dosierung des verwendeten Insulins verursacht, könnte die Versicherung die Frage aufwerfen, ob es sich um eine vorsätzliche Selbsttötung gehandelt haben könnte.  

Wer kann dann schon sagen, ob die falsche Dosierung unfreiwillig (im Sinne eines Fehlers) oder tatsächlich vorsätzlich erfolgte. Den/Die Verstorbene(n) kann man ja nicht mehr fragen. 

Sind seit Abschluss des Vertrages und dem Eintritt des Todes mehr als drei Jahre vergangen, spielt diese Unterscheidung keine Rolle mehr. Achtung: Die Drei-Jahres-Frist beginnt nicht zwingend mit dem Versicherungsbeginn im Versicherungsschein; sie kann auch erst später beginnen (die Experten sprechen vom materiellen Versicherungsbeginn). 

Tritt der Tod jedoch innerhalb der genannten Frist ein, kann die Versicherung die Leistung verweigern. Wurde die falsche Insulinabgabe jedoch „in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustand krankhafter Störung der Geistestätigkeit“ vorgenommen, müsste die Versicherung doch leisten. 

Du merkst schon: Die Sache ist kompliziert und es gibt Ausnahmen und sogar Ausnahmen von den Ausnahmen.